Keine Fotos von Social Distortion

22 06 2011

17 Hamburger Fotografen haben den offenen Brief an MoPo, Abendblatt, welt, SHZ, Bild, Lübecker Nachrichten, Tageblatt und NZ und div.

andere Magazine (Hammer, KN, Oxmox) unterschrieben. Hoffentlich halten sich alle dran.

Wie eine Kollegin schrieb: Viva La Revolution! ;-)

Liebe Redaktionen,

leider werden wir Ihnen keine Fotos vom Social Distortion Konzert am 23.06.2011 anbieten können.

Uns wurden vom Management unzumutbare Verträge zur Unterschrift vorgelegt, die u.a. folgendes beinhalten:
– Ausschließlich EIN Medium darf die Bilder verwenden.
– Wir treten weiterhin unsere sämtlichen Rechte an den Bildern ab.
– ALLE Fotos müssen VOR einer Veröffentlichung von der Band bzw. dem Management abgenommen werden. Dies macht eine aktuelle Berichterstattung unmöglich.
etc.

… und so verzichten wir geschlossen und denken uns „der

Name ist Programm.“

Wir hoffen auf Ihr Verständnis und ggf. Unterstützung.




Fotoregeln Florian Silbereisen/Überraschungsfest der Volksmusik

21 04 2009

Ich werde zwar nicht zum Überraschungsfest der Volksmusik mit Florian Silbereisen gehen, möchte dennoch auf die meiner Meinung nach nicht akzeptablen Fotoregeln hinweisen, gegen die sich gerade in Fotografenkreisen auch ein Widerstand organisiert. Entscheidender Passus im Vertrag (Stammleser kennen es bereits, führe ich nicht gesondert aus, warum das eine Einschränkung der Pressefreiheit darstellt):

Fotoaufnahmen sind nur in Verbindung mit direkter Berichterstattung gestattet. Fotoagenturen die die Bilder archivieren bzw. zum Verkauf anbieten sind nicht erlaubt. ( Internet ect. )

Was mit der Kla

mmer „Internet ect (sic!)“ gemeint ist, bleibt unklar. Derzeit sieht es so aus, als würden sich die Bildschaffenden auf eine Absageformulierung einigen und geschlossen die Veranstaltung nicht dokumentieren.

Nun könnte man meinen, dass man die Fotoverträge ja nicht so ernst nehmen müsste, und sich einzelne Bilder nachträglich freigeben lassen könne, das hat im vergangenen Jahr eine Kollegin versucht und ist gescheitert. Es ging

um reine Künstlerfotos, die mit der Veranstaltung nicht in Verbindung standen, nur eben dort entstanden sind.

Ohne gemeinsames Auftreten und Publikmachen solcher Methoden wird hier wenig passieren, daher finde ich den Boykott gut, richtig und wichtig.

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Mal wieder Fotoverträge – diesmal Coldplay

9 09 2008

Diesmal sinken Coldplay und ihr Management in meinem Ansehen… wenigstens gab es den Vertragsvorschlag fünf Tage vor dem Konzert, sodass wir da noch versuchen können, den Vertrag anzupassen. Die derzeitige Version werde ich aber nach Rücksprache mit den Redaktionen nicht unterschreiben.

Aus dem (ausschließlich englischen) Vertrag:

(…)

You hereby transfer and assign to us with full title guarantee the entire copyright and all extensions and renewals throughout the world (including by way of present assignment of future rights) and all rights of a similar nature in the Photographs.

We shall be entitled to assign transfer sub-license mortgage charge or otherwise dispose of our rights hereunder to any person or entity without reference to you.

This Agreement shall be governed by the laws of England and Wales and the courts in London shall have exclusive jurisdiction to determine all matters arising hereunder.

(…)

Meine Kritik daran kann sich jeder vermutlich denken… Einen ähnlichen Vertragsentwurf gab es beim Coldplay-Konzert 2005 auch schon, damals haben alle großen Zeitungen und Agenturen die Berichterstattung boykottiert, kurz vor Beginn des Konzertes gab dann das Management nach und es gab einen verbesserten Vertrag.