Blogger leben quasi-öffentlich. Das durfte ich in den letzten Tagen sowohl auf privater als auch beruflicher Ebene mehrfach erleben – hochamüsant.
Da lernt man einen wunderbaren Menschen kennen, der Teile dieser Seite schon vorher kannte, bzw. dann nachgelesen hat. Problem ist einerseits natürlich, dass gewisse Anekdoten halt nicht funktionieren und einfach mit einem „Kenn ich schon“ abgeschmettert werden, halb so wild, ich habe noch immer genug Geschichten parat, die hier nicht verzeichnet sind… Viel schlimmer ist allerdings, dass dieser Mensch sich im Gegensatz zu mir noch an all das erinnern kann, was ich jemals von mir gegeben habe (Was wollen wir essen gehen, Sushi? – Ja, Sushi ist mein Lieblingsessen – Ich weiß) – Nur eines von vielen Beispielen.
Auch der Veröffentlichungs- und Aktualisierungsdruck wächst an: „Wieso hast du Nr. xyz noch nicht aktualisiert, das hast du doch bereits erledigt?“ „Eigentlich müsste ich arbeiten, wie du bloggen“ – hochspannend. Oder Freunde schicken Links („Du bist doch auch so ein Blogger“) und bohren nach, warum sie nicht veröffentlicht wurden bzw. warum ich als Blogger denn keine Position zur aktuellen Debatte über XY bezogen hätte.
Auch der Kollegenkreis ist bestens informiert, meine ungeplante Coldplay-Radtour hat drei Kollegen dazu bewegt, mich damit aufzuziehen. Auch der panische Spruch „Aber das bloggst du nicht“ in dieser oder ähnlicher Formulierung ist häufiger Bestandteil von Konversation.
Krönung ist bislang allerdings der heutige Besuch bei zwei Händlern gewesen, mit dem ich ein Gespräch hatte. Wir kannten uns bis dahin nur per Mail (und sie mich auch über diese Seite). Als ich den Raum betrat, kam mir ein bis dahin völlig unbekannter Mensch entgegen begrüßte mich mit einem Schulterklopfen und folgenden Worten: „Ach, da ist ja der Marco Maas, herzlich willkommen, die anderen sitzen schon unten.“ Die „anderen“ kannten mich auch, meine schriftlichen Formulierungen zu einem Produkt waren bekannt und geläufig, meine letzten Aktivitäten bekannt – von der Marketing-Seite her ist das ein interessanter Aspekt, ein potentieller Geschäftspartner kann einen besser einschätzen, hat schon gewisse Vorstellungen, tappt nicht völlig im Dunkeln. Und so verlief das Gespräch auch in extrem entspanner Atmosphäre – mehr dazu, wenn es etwas Berichtenswertes gibt.
PS: Ich weiß jetzt, dass auf meiner Seite eine wesentliche Information für weibliche Besucher fehlt, daher: Ich bin Sternzeichen Jungfrau, geboren 1977, alles klar? Bis gleich ;-)
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