Vielleicht doch mal Bedienungsanleitung lesen?

3 06 2007

Herr Orth und Herr Schickert haben sich einen lauen Nachmittag in Lübeck gemacht. In dem Artikel erklärt Reisefotograf und Lebenskünstler Schickert dem naiv staundenden Spiegel-Reporter Orth, wie man auch mit einer „durchschnittlichen Digital-Knipse“ „phantastische Reisebilder“ machen kann. Schickerts Tipps sind an sich brauchbar (Goldener Schnitt, Motiv ranholen, Vorder-, Mittel-, und Hintergrund bei der Motivwahl beachten, Blaue Stunde usw.), im Ergebnis halte ich die im Artikel und auf Schickers Seite gezeigten Bilder allerdings nur für durchschnittliches Mittelmaß (definitiv kein Geo oder Meridian-Niveau, wie der Artikel impliziert) – sicherlich hilft es Anfängern, bewusster zu fotografieren, aber wenn ich lese:

Schließlich verrät er noch, dass er sich bei den meisten Bildern kaum um Belichtung und Blende kümmert, sondern auf die Programm-Funktion der Kamera vertraut.

und später:

In 99 Prozent der Fälle mache ich mir keine Gedanken über Belichtungszeit und Blende“, sagt Schickert.

Dann sträubt sich bei mir irgendwo was. Natürlich ist auch mit der „P“-Einstellung (die der Autor hier vermutlich meint) oftmals ein hinreichendes und manchmal ein tolles Bild möglich. Die Blende jedoch als Gestaltungsmittel (gerade als „Profi“) nicht einzusetzen ist meiner Meinung nach aber einfach nur dumm. Das Niveau des Fotografen wird sich aber i. d. Regel nicht über das eines ambitionierten Knipsers bewegen, ein riesiger Teil der Bildgestaltung wird hier ja dem Zufall (oder besser der Programmautomatik) überlassen.

Für Schickert ist die Fotografie kein Ganztagsjob, weil die meiste Zeit des Tages das Licht sowieso nichts taugt. „Mittags setze ich mich lieber ein paar Stunden in die Sonne“, sagt er. „Das soll ja nicht in Arbeit ausarten.“

Genau, als Reisefotograf wirklich arbeiten – wäre ja auch noch schöner… vielleicht in der Mittagssonne doch mal ein paar Fotobücher lesen?




Please update your reader – gipfelblog.de

1 06 2007

Ich fang einfach mal an, auch wenn es noch immer nicht ganz fertig ist: Wir bloggen zum G8-Gipfel auf gipfelblog.de, Sebi und ich von der Arbeit im Pressezentrum, leider nicht aus Rostock vom Konzert, und durch die Korrespondenten Fiete und Philipp auch von draußen. Premium-Content also. Danke für die Aufmerksamkeit.




Linkin Park

28 05 2007

Fantastische Lichtshow, leider nicht bei den ersten drei Stücken, ausschließlich Turbofans, die alle Songs mitschreien konnten, kleinere Tonprobleme, aber insgesamt: Definitiv ne Empfehlung für Live-Konzerte.

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Noch ein paar Impressionen: Lesen »




OMD

24 05 2007

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Kannte ich nur ein oder zwei Stücke, haben mir aber erstaunlich gut gefallen. Bei obigem Bild bin ich komischerweise immer wieder hängengeblieben, wenigstens Bewegungsunschärfe, aber nichtsdestotrotz unscharf, und Bildaufbau ist auch nicht besonders toll. Und dennoch gefällt es mir…
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G8-Exklusiv-Stöckchen

23 05 2007

Angie scherzt mit George, Toni gibt Wladimir einen aus und ein Tagesschau.de-Kollege, ein Taz-Schreiberling, ein Entrepreneur und your’s truly werden da sein, wo Geschichte geschrieben wird… Bevor wir offiziell starten, schon mal ein Exklusiv-Stöckchen für diejenigen, die mit nach Kühlungsborn fahren.

Ich packe meinen Koffer und nehme mit…

Kameras, Akkus, Ladegeräte, Steckdosenleiste, Anzug, bequeme Straßenkampfmontur, UMTS-Handy mit Tauchfotospiel für zwischendurch, ganz wichtig: Presseausweis.

Was hast du noch nicht eingekauft/erledigt?

Ich brauche noch einen Fotorucksack, und meine Liste mit unerledigten Dingen ist noch erschreckend lang.

Erfahrungen mit der links- oder der rechtsextremen Szene?

Jetzt kann ich es ja sagen: Ich hab früher auf dem Eutiner Marktplatz bei Friedensdemos mit Kerze in der Hand und Schweigemarsch mitgemacht, war bei „Trommeln für den Frieden“ dabei, und habe mit guten Freunden DVU- und ähnliche Plakate „entfernt“, war früher öfter mal auf der „Walli“ und in der Flora – und darf trotzdem zu den Pressekonferenzen…


Lieber Häppchen-Bloggen hinter dem Zaun oder in Straßenkampfmontur als Frontschwein unterwegs?

Ich bin da Chamäleon – mit Kaputzenpulli vor dem Zaun, im Sakko mit der Molly, mit Sektschwenker beim abendlichen Empfang – ich fühl mich in beiden Welten wohl. Im Gegensatz zu Herrn G., der Sesselpuper hat sich bereits als Nichtcamper geoutet und wird wohl hinter dem Zaun verschimmeln ;-)

Kühlungsborn, Heiligendamm oder Rostock?

Ich glaub, als Beobachter ist Kühlungsborn am interessantesten.

Und nun können sich die obigen Personen weitere Fragen ausdenken und meine beantworten… Details zum Blog und der Aktion folgen in den kommenden Tagen.




Die Balkan-Connection – Deutschland ohne Freunde

17 05 2007

Am vergangenen Wochenende habe mit den Kollegen der Firma 4=1 beim ZDF die Landtagswahl-Ergebnis-Ausspielung für Bremen betreut und das Grandprix-Finale zumindest in Teilen auf einem winzigen Fernseher im recht urigen Hotel auf dem Lerchenberg verfolgt. Joachim hat sich die von der Bildzeitung beschworene Balkanisierung mal näher angesehen und mit dem selbst entwickelten Infografik-Tool visualisiert – hier auch interaktiv.

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Möge sich jeder sein Urteil bilden… btw: Das Gute daran ist: Ich lern den Umgang mit dem Tool hoffentlich auch bald, dann gibt es hier ganz viel computergestützten Enthüllungsjournalismus. Nebenbei: Willkommen in der Bloggerwelt ;-)

(Grafik geistiges Eigentum von Joachim, ich hab sie rotzfrech geklaut… Joachim, ist das eigentlich unter Creative Commons?)




ICE Berlin-Hamburg

12 05 2007

Ein ICE verbraucht auf der Strecke Berlin-Hamburg ca. 4300 kWh, speist selbst rund 200 kWh ins Netz ein. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 15 Cent pro kWh kostet eine ICE-Fahrt somit rund 700 Euro.
Das Dienstplansystem der DB heißt Edith.


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Angewander Lobbyismus

9 05 2007

Sehr gute Aufforderung und Anregung an alle IT-Spezis dieser Welt: Betreibt Lobbyismus.

Es gibt eine erstaunlich große Zahl von politischen Themen, über die man aktuell verärgert sein kann, wenn man sich mit Computern beschäftigt.

Meine Ärgerthemen der letzten Monate sind u.a.: Wahlmaschinen, Bundestrojaner, Vorratsdatenspeicherung, Software-Patente, Killerspiele, Mautdatenerhebung, Einschränken von Datenschutz und Bürgerrechten mit Totschlag-Argumenten wie “Terrorbekämpfung” oder “Schutz vor Kinderpornographie”.

Die Blogs sind voll von diesen Themen. Wir Computerfreaks, Informatiker, IT-Fachleute, Blogger, was auch immer, wir können uns wunderbar aufregen. “Wir wüssten es ja auch viel besser als diese blutigen IT-Anfänger in der Regierung!” Aber tun wir etwas? Selten. Nein, eigentlich nie. Meckern ist ja auch einfacher. “Es ändert sich ja doch nichts.” Und die großen bösen Interessenverbände, die machen Lobbyismus viel effektiver.

Doch was ist Lobbyismus schon? Es ist das konstante Erinnern an Interessen. Das Festsetzen guter Argumente. Die Aussaat von Zweifeln.




Revolverheld

9 05 2007

Unplugged im N-JOY Geheimkonzert mitten in der niedersächsischen Pampa. Mal wieder Dank an Sebi, dass ich die Nacht zumindest bilderbearbeitend in Hannover sein kann und nicht auf der Autobahn verbringen muss.
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An den Maastrix-Pranger: Beyonce

3 05 2007

Schade, schade… ich hab mich so auf Beyonce gefreut, ich halte die Dame für eine der hübschesten Frauen der Welt… hatte dafür schon meine heiß geliebten Hamburg Sounds weggetauscht. Nach Rücksprache mit N-JOY und NDR Online boykottieren wir aufgrund der Fotoregeln aber das Konzert (zumindest im Internet) – ist ein wenig Zwergenaufstand, aber immerhin:

– Das Intro darf 30 sec fotografiert werden, Standpunkt Mischpult, kein Blitz. Das Intro geht insg. ca 1 Minute, allerdings ist am Anfang nur Nebel und kein Licht auf der Bühne. Die Fotografen dürfen, sobald Beyonce zu sehen ist, 30 sec fotografieren. Auf jeden Fall ist spätestens Schluss, wenn der erste Song los geht „Crazy in Love“

TV nach wie vor 60 sec des ersten songs „Crazy in Love“ vom Mischpult.

Was versprechen sich die Amis davon? 30 Sekunden aus 50-100 m (je nach Aufbau) Entfernung … einmal zum Verdeutlichen:

Bruce Springsteen

Das ist bei Bruce Springsteen gewesen, 105 mm, so ziemlich das Maximum, was mit einer normalen Optik an ner Kamera machbar ist. Um da Ganzkörperaufnahmen hinzubekommen, braucht ein Fotograf schon Optiken im Gegenwert von mehreren Kleinwagen. Und entscheidend: Selbst die Aufnahmen wirken i. d. R. absolut langweilig, Fotografie lebt einerseits von Licht, zum anderen von Nähe.