Brain Battle, Morgen Abend im Bambi auf dem Hamburger Berg

17 10 2005

Morgen ist wieder brain battlen (batteln?) angesagt, wie immer: Fünf Runden mit jeweils fünf Fragen, plus Musik- und Bilderrunde. Erste Frage um 21.15, Vorglühen ab acht Uhr, dann sogar mit der Option, den Quizmastern beim Tackern der Fragenzettel helfen zu können – ist doch was, oder? Inhaltlich beschäftigen wir uns morgen in der Musikrunde mit kulinarischen Freuden, die Personen auf unserer Bilderrunde sind alle besonders geschützt und es gibt schöne eklige Neuigkeiten aus Japan … soviel sei schon mal verraten.

Ich bin derzeit noch nicht ganz zufrieden mit unseren Hamburg-Fragen… wer also schöne Anekdoten über unsere schöne Stadt kennt und sein Team um mindestens einen Punkt nach vorn katapultieren will, möge mir gern eine Mail schicken – vielleicht kommt die Frage ja noch mit rein.
Schönen Abend und bis morgen in der Bambi-Bar!




Blogs sind keine Medien…

11 10 2005

Drüben beim Spiegel schreiben sie über die neue Yahoo News Suchmaschine, die Blogs und traditionelle Nachrichtenlieferanten als gleichwertig bewertet:
Blogs sind keine Medien

Blogs sind eigentlich schon Medien, denn Medien im ganz allgemeinen Sinn sind:

Medien sind Kommunikationsmittel der Menschen. Weitere bekannte Definitionen bezeichnen Medien als:
* „Vermittlungsträger von Informationen“ (Horn/Kerner)
* „Informationsvermittler zwischen Quelle und Senke“ (Fluckiger)
* „Medien sind Mittler und bilden eine Sphäre der Vermittlung“ (Winkler)

Und als sowas würde ich Blogs, ja gar Töne, Buchstaben oder Bilder bezeichnen…

Aber weiter im Text…

Medien-Puristen graut es da, schnell steht die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Quellen im Raum. In der Praxis jedoch hat Yahoos Entscheidung wenig Konsequenzen. Als aktuell präsentiert wird nach wie vor das, was originär und aktuell zugeliefert wird – und das kommt von Nachrichtenagenturen und „Profi-Medien“.

Medien-Puristen? Ab hier sind Blogs dann zumindest schon mal „Amateur-Medien“.

Medienkommentatoren sehen in Yahoos Entscheidung trotzdem einen „großen Schritt“, denn damit verwische die Grenze zwischen Blogs und professionellen Medien. Davon jedoch kann auch bei Yahoo keine Rede sein: Statt einer Ergebnisliste bekommt man nun stattdessen zwei davon serviert: Links (und prominent platziert) die Suchergebnisse aus Medienquellen, und rechts in einer Spalte Ergebnisse aus Weblogs.

Puh, also alles gar nicht so schlimm für die Profi-Medien, nur warum steht dann da oben noch im Teasertext was von:

Wer künftig auf Yahoo News nach aktuellen Meldungen sucht, weiß nicht, ob ihm dort zuerst Medienmeldungen oder Blog-Einträge begegnen werden.

Egal, passt schon. Aufmerksamkeit ist da. Aber ich will hier nicht den Job des Netzwelt-Spiegels erledigen…

ERGÄNZUNG: Auch das medienrauschen hat sich mit dem Artikel beschäftigt.




Fnord – Kein Jahresrückblick auf dem CCC

11 10 2005

Gerade bei Jens Kubieziel gelesen: Kein Fnord-Jahresrückblick dieses Jahr beim Chaos Computer Congress. Sehr bedauerlich. War eine der besten Veranstaltungen.

Schamlos klaue ich die Worte von Andreas Krennmair:

Wer den Fnord Jahresrückblick nicht kennt: hier werden die Nachrichten, die in den Mainstream-Medien eher unbeachtet blieben, die etwas obskures oder skurriles an sich haben, oder sonst wie einfach in sich komisch sind, präsentiert und besprochen. Der erste Jahresrückblick fand auf dem 20C3 statt, und wurde sofort sehr positiv aufgenommen. Letztes Jahr, beim 21C3, wäre der Vortragssaal sogar fast wegen Überfüllung geschlossen gewesen, und auch wenn einem zum Ende hin eher das Lachen im Hals stecken blieb (wegen der präsentierten Sachen), war das meiner Meinung nach die wertvollste Veranstaltung des gesamten Congress. Auf der What The Hack wurde schließlich The Fnord News Show gemacht. Außerdem betreibt Fefe seit April 2005 (editor’s note: korrigiert) ein eigenes Blog, mit in etwa demselben Themenkreis.

Und um jetzt endlich eine Lanze für den Jahresrückblick zu brechen: meiner Meinung nach ist die Arbeit, die Fefe und Frank mit dem Fnord Jahresrückblick leisten, eine extrem wertvolle. Bei mir selbst haben die Fnord Jahresrückblicke sowie Fefe’s Blog einen wesentlich kritischeren Umgang mit Medien und Newsmeldungen ausgelöst, und nicht zuletzt hab ich dadurch erfahren, was sich denn so alles in der Weltpolitik abspielt, was man in den Mainstream-Medien nicht so mitkriegt (auch wenn man bei alternativen Nachrichtenquellen ebenso vorsichtig sein sollte). Deswegen bin ich sehr dafür, dass andere Leute ebenso diesen Einblick kriegen sollte, und eine sehr effiziente und gut dafür geeignete Veranstaltung ist da eben der Fnord Jahresrückblick.

Fefe hat auch etwas geschrieben und etwas halbwegs offizielles gibt es bei The Turkey Curse – in die internen Quereleien und Befindlichkeiten will sich aber wohl keiner einmischen.




Battlestar kills Old Media

11 10 2005

Piracy is Good - How Battlestar killed Old Media
Marc Pesce von mindjack.com über Hyper Distribution, Filesharing, „gute“ Piracy und wie wir künftig Medien konsumieren werden. Das alles am Beispiel der Neuauflage von Battlestar Galactica (einer Serie, die im übrigen nicht häufig genug empfohlen werden kann). Die einzelnen Folgen der Serie sind erstmalig beim britischen Sender SkyOne gelaufen, und mit dreimonatiger Verzögerung beim amerikanischen SciFi Channel. Einige britische Zuschauer haben dankenswerterweise die Folgen wenige Stunden nach Ausstrahlung über Bittorrent zur Verfügung gestellt, so dass viele Amerikaner die Serie mit geringer Verzögerung schauen konnten. Interessanterweise war das Interesse am Start der amerikanischen Ausstrahlung aber nicht geringer, sondern um einiges größer und die Serie war extrem erfolgreich (sowas wie beste SciFi-Serie ever):

While you might assume the SciFi Channel saw a significant drop-off in viewership as a result of this piracy, it appears to have had the reverse effect: the series is so good that the few tens of thousands of people who watched downloaded versions told their friends to tune in on January 14th, and see for themselves. From its premiere, Battlestar Galactica has been the most popular program ever to air on the SciFi Channel, and its audiences have only grown throughout the first series. Piracy made it possible for „word-of-mouth“ to spread about Battlestar Galactica.

Pesce hinterfragt die Funktion und die Rolle von Werbung in einem über Bittorrent verbreiteten Video und findet das Senderlogo als möglichen Werbeträger:

Consider Battlestar Galactica. A few weeks before the series premiered on television, I sat down to watch the 13 episodes of the first season, all of which I’d found on BitTorrent. Somewhere around the second or third episode I became briefly aware of the „bug,“ the smallish, semi-transparent station ID which has become the constant on-screen companion to all television broadcasts. I was looking at the bug for SkyOne, the British satellite broadcaster, which nestled comfortably in the upper left-hand corner of the screen. I noted the bug, then proceeded to ignore it. But it never went away. In episode after episode, the bug remained, a tattoo commemorating the trip from broadcaster to audience.

Dann stellt er fest, dass die Sendeanstalten diesen Distributionsweg bereits gefunden haben:

While I thought I was being truly innovative in my thinking, I was wholly wrong. On a recent Friday evening I sat and watched a rugby match: to my astonishment, I found that a commercial broadcasters had already adopted this technique. When the game went into an instant replay, the icon of an Australian liquor distiller Bundaberg Rum did a little dance in the upper left-hand corner of the screen. This means that the technique is already in use, and advertisers understand its value. That’s a very important point: advertisers are ready for this.

Es folgen noch Postulate für Grundregeln für das künftige Distributionieren von Medien (Kurzfassung)

Rule One: Create Globally, Distribute Globally
Rule Two: Shorter is Better. Funnier is Better.
Rule Three: It Won’t Happen Overnight
Rule Four: Do It Or Die

Das Techniken wie Bittorrent dem traditionellen Fernsehen noch einiges an Kopfschmerzen bereiten wird, ist ziemlich eindeutig. Der Weg, über das Logo die Werbung einzublenden, ist eine interessante Option. Wirklich durchdacht ist dieses Konzept aber auch noch nicht, weil eine Zweit- und Drittverwertung in anderen Ländern mit anderer Werbung so gar nicht möglich ist. Mario Sixtus hat das Konzept und den o. g. Artikel vor einiger Zeit auch einmal vorgestellt: Warum Fernsehsender verschwinden werden
(bei weiterem Interesse bei ihm auf der Seite einfach mal nach „Hyper Distribution“ suchen).

Artikel-Link gefunden bei Tobbe, bei Herrn Sixtus hatte ich damals gar nicht mitbekommen, dass Pecse über Battlestar geschrieben hatte.




Lesebefehl: Blendezwoacht – Gregor Meier

9 10 2005

Durch einen Kommentar mal wieder bei ihm vorbeigeschaut – Gregor blendezwoacht Maier schreibt wundervolle Geschichten – hat aber immer noch keinen RSS-Feed. So muss er sich mir immer wieder durch fleissiges Kommentieren ins Gedächtnis rufen. Er besitzt die größte Somewhere-over-the-Rainbow-Sammlung, die ich kenne, hat einen noch schrägeren Musik“geschmack“ als ich und ich durfte vor einiger Zeit mehrfach mit ihm zusammenarbeiten.

Gerade gelesen: Wie ich fast einmal Wladimir Kaminer getroffen hätte

Bei Westernhagen war es anders. Feierabend als Delikatessen-Lieferant im noblen Hamburg-Winterhude, das Fahrradschloss klemmt und im Augenwinkel trippelt eine attraktive junge Dame mit dunkler Hautfarbe quer über die Kreuzung Blumen- und Marie-Luisen-Straße. Der straßenbildinterne Rassismus der besseren Hamburger Viertel – sie nennen es wohl Verhaltens-Kodex – sieht dergleichen eigentlich nicht vor. Afrikanische Frauen zumindest überqueren die Straßen stets an der grünen Ampel und halten sich auf ihrem weiteren Weg nonnengleich entlang der Häuserwände. Als Hausangestellte waren sie gerade in Mode gekommen und wir trafen uns regelmäßig morgens, wenn wir auf St. Pauli in´s gleiche urbane Loch hinabstiegen, um, unter der Alster hindurchgeschossen, aus einem anderen Loch wieder herauszusteigen. Der ungewohnte Weg der jungen Frau und ihr ungenierter Blick ins Schaufenster von Kruizengas Feinkost-Laden ließen mich schlussfolgern: „Diplomatentochter, oder Frau Westernhagen.“ Es kann nicht lange gedauert haben, bis von der gleichen Ecke her ein dünner Mann, sagen wir ein Hemd, über die Straße gehoppelt kam. Marius hat deutlich und freundlich gegrinst. Gewohnt, am Kühlregal gelegentlich auch Inge Meysel fast über den Haufen zu rennen – „Sie sind aber groß, junger Mann!“ -, besann ich mich diskret auf mein Fahrradschloss.




The „Art“ of Retouching

9 10 2005

Bildretusche von Glenn Feron – Galerie mit Vorher-Nachher-Bildern (gefunden im Medienrauschen) – für meinen Geschmack zum Teil zu stark bearbeitet, dennoch sind gut die Möglichkeiten der aktuellen Bild-Retusche zu erkennen.




Niels bloggt

9 10 2005

Und neu dabei: Kais Bruder Niels bloggt jetzt auch – viel Spaß und herzlich willkommen!




Podhost.de – Podcasting-Blog eingerichtet

8 10 2005

Bei Podhost.de gibt es (ähnlich wie bei flickr) monatlich 30 MB Upload umsonst. Registrierung geht schnell, einbinden lassen sich Dateien im eigenen Blog oder gleich bei podhost.de. Ich habe mal testhalber einen Account angelegt, und dort den Prollcast hochgeladen. Derzeit stört mich das sehr rudimentäre Interface, Links und Formatierungen gehen nur über „harte“ html-Tags, ne Blogroll konnte ich bisher auch nicht implementieren, aber sonst sieht es schön einfach aus.

Mal schauen, ob die Maastrix künftig mehr podcasten wird – die Technik scheint auf dem ersten Blick zu überzeugen. qnibert.podhost.de freut sich auf einen Besuch, der Feedreader wird mit folgendem Link glücklich.




Wie schön…

8 10 2005

Ich kenne jetzt übrigens endlich einen Menschen, der noch orientierungsloser als ich (siehe z. B. hier) durch diese Welt wandelt. Und der für eine Entfernung von 120 Metern Luftlinie gern auch mal eine halbe Stunde benötigt. ;-)




Nächtliche Koalitionsgespräche – nur warum?

7 10 2005

Sonntagabend wollen sich Schröder, Merkel und Co. zu weiteren Gesprächen zusammensetzen – wie ich im Radio hörte, sollen die Verhandlungen notfalls „bis in die Nacht“ laufen. Ist das alles nur Mediendramaturgie, damit am Montag behauptet werden kann, dass nach „zähen und aufreibenden Verhandlungen“ schließlich ein „konsenzfähiger Kompromiss“ gefunden werden konnte, den „alle Partner als zufriedenstellend“ bezeichnen konnten? Schließlich habe der Souverän (als die Wähler) ja schließlich einen Auftrag gegeben, blah, blah, blah…

Wenn _ich_ deren Situation wäre, hätte ich mich schön nach dem Sonntagsfrühstück zum Brunchen verabredet, und wenn es länger gedauert hätte, hätte man abends um zehn die Ergebnisse verkünden können, und am nächsten Tag wären die Pressekonferenzen für die Kandidaten auch ausgeschlafen zu meistern gewesen. Und die Zeitungen hätten für die Kommentare auch ein wenig mehr Stoff. So müssen jetzt alle mal wieder mit ganz vielen Wenns und Danns und Fragezeichen arbeiten, auch unbefriedigend. Aber mich fragt ja keiner.

Eine Bekannte hat heute übrigens einen Außenminister Schröder ausgeschlossen, das würde ihrer Meinung nach Doris gar nicht gestatten, schließlich habe die Dame bereits immer Familienwerte propagiert und ein Papi auf Achse sei nicht gut für Töchteren Viktoria.

NACHTRAG: Lese gerade, Herr Knuewer hat sich schon vor mir mit symbolischer Politik beschäftigt.