Ich bitte die geringe Zahl der Beiträge in den vergangenen Tagen zu entschuldigen, ich musste doch die Welt retten …
Dabei hatte alles so harmlos mit einem Albtraum angefangen und entpuppte sich dann doch als ganz harte Nuss… – Alchemiss (mystisch begabte Zauberin) hatte von ihrem Freund ManBot geträumt, der zwischen den Dimensionen darauf aufpasste, dass die sibyllinischen Schwestern nicht die Schicksalsfäden der Welt durchtrennen. Ist halt ein Job für die Ewigkeit und deshalb ist die Beziehung auch relativ chancenlos. Auf jeden Fall hatte sie geträumt, dass sich alle ihre Freunde gegen sie verbündet hatten und sie wusste halt nicht, warum. Schnitt: Der Außerirdische Mentor hatte gerade dafür gesorgt, dass Time Master auf Kuba in einer Zeit-Statiskammer liegt, als der plötzlich von der Hexe Red October befreit wird…. Klarer Fall, dass ich als Superhelden-Koordinator dann einspringe.
Mit meinen Helden El Diabolo (feuriger Spanier mit heißen Händen), Tombstone (früher im richtigen Leben Daniel Grave), Minute Man (ein absoluter amerikanischer Patriot, der auf Kuba die Einwohner zur Demokratie bekehren will), Sky Captain (Ex-Schauspieler für patriotische Durchhalte-Filme) und vielen anderen kämpfe ich gegen den Oberschurken Blitzkrieg (Bruder von Fritz Hitler), der mit Hilfe des obigen Time Masters Nazis, Italiener und Japaner den zweiten Weltkrieg hat gewinnen lassen und nun nach Weltherrschaft strebt. Weitere Bösewichte-Rollen: Der italienische Sänger Fortissimo, der japanische Samurai Red Sun, die Raum und Zeit beherrschende Entropie, etliche englisch-deutsch sprechende Nazis („Blitzkrieg, I have failed“, „Mein Führer, I’ll die for you“, „Mein Gott, vas (!) ist los?“), römische Legionäre, Dinosaurier, Roboter – was das Herz begehrt.
Was soll das ganze? Ich habe nach knapp zwei Jahren Abstinenz mal wieder Computer gespielt – und zwar „Freedom Force vs. 3rd Reich“: Herrlicher Schwachsinn für ein Wochenende (und den Montag-Abend), außerdem in der leichtesten Spielstufe sogar von mir beherrschbar. Strategie-Spiel mit drehbarer Vogel-Perspektive, quasi rundenbasierend, sehr gelungene englische Dialoge sowie ein hervorragender Soundtrack. Das Gute ist, dass sich die Macher selbst absolut nicht ernst nehmen, und an die Tradition der Marvel-Comics aus den 60ern anknüpfen. Die Missionen dauern jeweils ca. eine halbe Stunde, die verschiedenen Eigenschaften der Charaktere lassen sich wunderbar taktisch miteinander kombinieren: Ein mächtiger Gegner erscheit mit diabolischem Gelächter auf dem Spielfeld – natürlich ziemlich unbesiegbar. Aus der Ferne lenkt Man Bot mit Elektrostahlen ab, Tombstone versucht, den Gegner mental zu brechen, Green Genie verwandelt den Schurken in eine Blumenvase, die El Diabolo dann von einem Hochhaus schmeißt. Und mal wieder die Stadt gerettet… herrlich. Das ganze mit wunderbaren Comic-Effekten: Paff, Zeng, Boing… und in Zwischensequenzen lernen wir die Vorgeschichte unser Helden kennen… Rundes Konzept, hat Spaß gemacht. Und jetzt: Gute Nacht, Patriot City, gute Nacht, werte Leserschaft.
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